Nahgucker – so nennt Lio ein Fernrohr oder Fernglass, aber wo kommt das eigentlich her?
Zum einen könnte man sagen, es gibt Bauanleitungen für Ferngläser, auch um Kinder zu beschäftigen und zum Staunen zu bringen, zum anderen stellt sich die Frage, wer überhaupt das erste Fernglas entworfen hat.
Nun, die Bauanleitung ist im Internet zu finden, die brauche ich hier nicht nacherzählen.
Moritz Hensold baute wohl seit 1877 Fernrohre und belieferte Firmen.
Der Namen rührt von Tubus Telescopius. Tubus für Röhre und Teleskop für ‚in die Ferne schauen‘. Allein der Name legt nahe, dass es Fernrohre schon vor 1877 gab.
Bereits 1608 wurde es von einem holländischen Brillenmachen erfunden. Da Erfindungen oftmals zeitgleich das Licht der Welt erblicken, ist es auch beim Fernrohr schwierig zu sagen, wer denn nun der erste Erfinder war.
Bereits in der Antike gab es ja schon Fernrohre. Diese allerdings ohne Linsen. Linsen wurden erst im 13 Jahrhundert erfunden. Die ersten Linsen waren jedoch noch ungenau, sodass erst mit dem Erwerb und der Weitergabe von Wissen bessere Verarbeitungsmöglichkeiten entwickelt und genauere Linsen herstellbar waren.
Und wer sorgte für einen Schub beim Wissensaufbau?
Gutenberg! Seine Buchdruckpresse ermöglichte Wissen aufzubewahren, weiterzugeben und weiter voranzuschreiten.
Von daher war es schon mal eine Gemeinschaftsentwicklung. Eines bedingt das Andere.
Um im Theater besser sehen zu können entwickelte wohl Johann Friedrich Voigtländer 1823 in Wien das beidseitige Fernrohr, also das Theaterglas.
Erst Mitte des 19 Jahrhunderts wurde der Feldstecher fürs Militär entwickelt und 2 Jahrzehnte später setzten sich dann ein Physiker ein Chemiker und der Unternehmer Carl Zeiss zusammen, um das Fernglas allen zur Verfügung zu stellen.
Von daher erneut ein Gemeinschaftswerk, wobei die Namen des Physikers (Ernst Abbe) und des Chemikers (Otto Schott) kaum bekannt sein dürften. Man erinnert sich halt immer an die Vermarkter und nicht an die Mitwirkenden im Hintergrund …
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